Pilotprojekt - Lernen mit eigenen iPads/FAQs für Eltern 2021

Aus RMG-Wiki

Fragen rund um die Technik & Finanzierung

Warum iPads?

Bei der Auswahl der Geräte wurde auf die Größe, Gewicht, Akkulaufzeit, Robustheit, Schnelligkeit, Bedienungsfreudigkeit sowie ein stabiles Betriebssystem Wert gelegt. Die Verfügbarkeit von Apps sowie die einfache Wartung für die Lehrer waren ebenfalls ein Entscheidungskriterium. iPads sind schülergerechte Tablets, sie lassen sich - so zeigt es unsere bisherige Erfahrung - intuitiv bedienen und alle Apps und Funktionen sind ohne lange Ladezeiten sofort nutzbar. Somit geht keine wertvolle Unterrichtszeit verloren. Das iPad vereint viele Funktionalitäten, wie eine Kamera, ein Mikrofon usw. Darüber hinaus ist der größte Vorteil jedoch die mobile Anwendung und die freie Wahl des Lernortes.


Lernen Schüler nur ein Betriebssystem kennen und werden sie nur von einer Marke geprägt?

Wir versuchen eine einseitige Festlegung auf ein System zu vermeiden. Aus organisatorischen Gründen ist es jedoch für uns die einzige praktikable Lösung zu Beginn alle Schüler mit demselben Tablet auszustatten. Würden die Schüler verschiedene Tablets mit in den Unterricht bringen, würden wir vor zu großen pädagogischen als auch technischen Problemen stehen. Die Behebung einzelner technischer Probleme würde viel Unterrichtszeit kosten. Die Rechner in den Computerräumen der Schule laufen mit anderen Betriebssystemen, hier sind sowohl Office-Programme als auch die open-source-Software LibreOffice installiert. Daneben haben wir Windows-basierte ASUS-Tablets sowie verschiedene Laptops mit verschiedenen Betriebssystemen (auch Linux).


Muss ich das Gerät meines Kindes selbst bezahlen? Den Schulen steht doch aus dem Digitalpakt Geld zu.

Die Mittel des Digitalpakts werden natürlich genutzt, um einen digitalen Unterricht an der Schule zu ermöglichen. Neben einem Endgerät sind allerdings weitere Investitionen nötig: Ohne Beamer, digitale Tafeln und einem sicheren, stabilen WLan ist kein digitaler Unterricht möglich. Die Mittel reichen zudem leider nicht aus, um jedem Schüler ein eigenes Gerät zu finanzieren. Hier sind wir auf Ihre Mithilfe durch die Finanzierung eines eigenen Geräts angewiesen. Allerdings erhalten Sie dabei umfangreiche Unterstützung. Wir werden gemeinsam mit lokalen Geschäftspartnern ein attraktives Angebot unterbreitet, über das wir Sie bald genauer informieren werden. Sie erhalten volle Unterstützung bei der Einrichtung des Tablets und eine pädagogische Begleitung während der Nutzung in der Schule. (s. dazu unten mehr) In besonderen Fällen wird die Schule den Erwerb der Geräte zusätzlich bis hin zur vollständigen Bezahlung unterstützen. Bei niemandem wird die Teilnahme aus finanziellen Gründen scheitern. Das ist uns sehr wichtig.


Ist es möglich, auch ein bereits vorhandenes Gerät zu nutzen?

Das ist möglich,allerdings muss für eine Nutzung in der Schule die eine Einbindung in unser Wartungssystem (DEP/MDM-System) erfolgen. Bitte überprüfen Sie, ob ihr Gerät folgende Voraussetzungen erfüllt und sie mit dem Vorgehen einverstanden sind:
- Das Gerät darf nicht in ein anderes MDM-System eingebunden sein,
- Das Gerät muss recht neu sein (Apple iPad 10,2" 2019 Wi-Fi oder neuer). Ältere iPads können nicht in der Schule genutzt werden.
- Für die Einbindung wird das Gerät auf Werkseinstellung zurückgesetzt werden und alle Daten werden gelöscht.
- Voraussichtlich fallen dafür geringe Kosten (ca. 25 €) an.


Müssen wirklich alle das gleiche Gerät haben? Kann ich nicht ein bereits vorhandenes Gerät nutzen?

Ja, alle müssen den gleichen Gerätetyp haben. Andere Alternativen sind in der 5. Klasse nicht sinnvoll.Zum einen kommt es so nicht zu Vergleichen zwischen den Kindern, wer das „bessere“ Gerät hat. Dies ist uns im gemeinsamen Miteinander sehr wichtig. Zum anderen vermeiden wir so technische Probleme, wie oben erklärt.


Kann das Gerät auch privat genutzt werden?

Selbstverständlich, denn es gehört Ihnen. Dennoch ist es uns wichtig, dass die Kinder das Gerät als Arbeitsgerät und nicht als Spielekonsole nutzen. Da die Geräte eben auch in der Schule genutzt werden, ist jedoch aus unserer Sicht eine gleichwertige App-Ausstattung sinnvoll. Die Installation eigener Apps (wie Spiele) ist bei einer Nutzung in der Schule untersagt und daher nicht möglich.


Wie werden der Datenschutz und eine Trennung zwischen „privat“ und „schulisch“ gewährleistet?

Da das Gerät von uns verwaltet wird, können wir Grundeinstellungen vornehmen, Apps auf das Gerät spielen oder Updates anstoßen. Für den täglichen Umgang im Unterricht und die Verwaltung werden im MDM-System einige Informationen angezeigt, z.B. ob das Gerät im WLAN ist oder wann es zuletzt online war, Akkustand oder Informationen zum Betriebssystem. Wir können auf keinen Fall über die Fernwartung auf andere private Daten zugreifen (wie Browserverlauf, Bilder,...)


Organisatorisches

Warum startet das Projekt in der 5.Klasse?

Medienerziehung sollte systematisch und nachhaltig erfolgen und mit praktischen Erfahrungen aus dem Alltag verknüpft werden. Durch einen Einstieg in der 5.Klasse ist eine schrittweise Einführung möglich. Die SchülerInnen lernen „von Beginn“ an einen sinnvollen Umgang bevor sich ungünstige Verhaltensmuster und Gewohnheiten eingeschlichen und verfestigt haben.


Muss mein Kind in eine Tablet-Klasse, wenn es das RMG besuchen will?

Wir haben keine „Tablet-Klassen“. Allein der Begriff führt schon zu einem falschen Verständnis. Nicht die Geräte beherrschen den Unterricht, sondern vielmehr die Schülerinnen und Schüler die Technik.


Was passiert, wenn mein Kind sein Gerät daheim vergisst?

Das kann natürlich vorkommen – ebenso wie man ein Schulbuch oder das Heft mal zu Hause liegen lässt. Das können wir in der Schule auffangen. Bisher ist das aber selten vorgekommen.


Werden die Proben/Schulaufgaben/Stegreifaufgaben auf dem Tablet geschrieben?

Nein, diese werden wie gewohnt auf Papier geschrieben.


Pädagogische Überlegungen

Wenn Kinder nur noch mit digitalen Medien lernen, gehen da nicht andere Dinge verloren?

Natürlich werden wir auch in Zukunft die Bildung der Kinder im Sinne einer umfassenden Allgemeinbildung in den Mittelpunkt unserer pädagogischen Konzepte stellen. Zu einem gebildeten Menschen gehört aber auch, dass er kompetent mit Medien umgehen kann – man spricht heute von der „Digitalen Souveränität“. Dabei geht es aber nicht nur um das technische Verständnis oder um die Routine in der Bedienung von mobilen Geräten, sondern vielmehr auch um Fragen des Datenschutzes, der Informationsbeschaffung, der Präsentation von Lernprodukten sowie um Werteerziehung. Wir wollen die Kinder also nicht nur lehren, was man alles kann, sondern vor allen Dingen, was man darf.


Welchen Vorteil bietet das Lernen auf Tablets? Sollte nicht zuerst Lesen, Schreiben und Rechnen gefestigt werden?

Die Digitalisierung durchdringt alle Lebensbereiche, sie ist der Alltag der Kinder und gewinnt (in Zukunft) vermutlich dieselbe Bedeutung wie Lesen, Schreiben und Rechnen. Die Schulen müssen sich im Rahmen ihres Bildungsauftrages dieser Entwicklung stellen und sie aktiv mitgestalten. Wir sind uns sicher, dass die Technik in der Schule nicht nur vom Lehrer (wie zum Beispiel beim Einsatz von interaktiven Tafeln ), sondern vor allen Dingen auch von den Schülerinnen und Schüler genutzt werden sollte, denn: Schwimmen lernt man nur im Wasser und den verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien nur, wenn man sie selbst nutzen darf. Mit unserem pädagogischen Konzept kann dies vom ersten Schultag an gelingen.


Unser Kind hat bisher nicht mit Tablets gearbeitet und kennt sich daher auch nicht damit aus. Wir haben Bedenken, dass unser Kind mit dem Tablet nicht zurecht kommt und überfordert ist.

In kleinen Schritten führen wir die Schülerinnen und Schüler behutsam an die Nutzung der neuen Lernwerkzeuge heranund nehmen uns dafür die notwendig Zeit. Unsere Erfahrungen, die wir seit vielen Jahren sammeln können, helfen uns dabei. Niemand muss Angst haben, dass er das nicht schafft.


Müssen die Eltern Erfahrung mit dem Umgang mit einem Tablet haben?

Nein. Ebenso wie die Schülerinnen und Schüler müssen Sie über kein Vorwissen verfügen. Wir bieten zudem für die Eltern bieten wir Informationsabende mit einem „Workshop-Teil“ an.  


Sind die Schulbücher dann überflüssig? Ist mein Kind dann ständig "online", wenn es digitale Schulbücher nutzen soll?

Auf den iPads sind viele digitale Schulbücher installiert. Diese können auch offline genutzt werden. Der Vorteil der digitalen Bücher sind die vielen Zusatzmöglichkeiten, wie Audiodateien, Zusatzmaterialien oder Lösungen. Die Schüler erhalten dennoch ein analoges Schulbuch, aus dem sie Zuhause lernen können. Da die Schüler jedoch nicht jeden Tag die Bücher hin und hertragen müssen, führt dies zu einer erheblichen Reduzierung des Gewichts der Schultasche.


Das folgende Video gibt einen kleinen Einblick in das digitale Schulbuch Latein, Englisch, Musik und Mathematik:



Sind die Hefte dann überflüssig?

Nein, im Gegenteil. Das Führen von Heften ist aus vielerlei Gründen wichtig (z. B. Einüben der Handschrift, Strukturierung eines Hefteintrags, Sauberkeit usw.). Dies lehrt uns auch der aktuelle Wissensstand der Hirnforschung. Die Tablets werden nur dort eingesetzt, wo sie einen pädagogischen, zusätzlichen Mehrwert bieten, bei einem Ersatz der Hefte in der 5. Klasse wäre das sicher nicht der Fall.


Unser Kind verbringt ohnehin schon so viel Zeit am Computer oder am Handy. Muss das in der Schule denn auch noch sein?

Zu einem verantwortungsvollen Umgang mit modernen Medien gehört auch, dass man lernt, sich bei der Nutzung zeitlich zu beschränken. Für diesen Lernprozess bietet die Schule das optimale Umfeld. Die technischen Möglichkeiten der eingesetzten Geräte (z. B. die Einschränkung der Nutzungs- und Bildschirmzeiten) garantieren in der Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus, dass dies gelingt. Selbstverständlich binden wir die Eltern mit Informationsveranstaltungen dabei mit ein. Die Erkenntnisse können dann gewinnbringend auch auf eine verantwortungsvolle Nutzung anderer Medien (zum Beispiel Handy, PC, Fernsehen usw.) übertragen werden.


Spielen die Kinder in der Pause dann nur auf dem iPad?

Nein, denn in den Pausen bleiben die iPads in den Schultaschen. Die Nutzung der iPads in den Pausen ist verboten. Hier ist Zeit zum Spielen, Toben, Reden sowie zum Essen und Trinken.

Neue Fragen aus aktuellen Elterngesprächen

Wird es getrennte Klassen geben?

Ja, denn ein sinnvoller Einsatz der Tablets ist nur möglich, wenn alle Kinder einer Klasse ein Tablet haben. Daher werden wir Projektklassen bilden. SchülerInnen, die nicht bei dem Projekt teilnehmen wollen, werden in die anderen Klassen gehen. Wie bereits beschrieben, werden auch die SchülerInnen der anderen Klassen mit digitalen Medien arbeiten.


Sind die digitalen Bücher über mehrere Jahre auf dem iPad verfügbar?

Die Lizenzen der Schulbuchverlage sind Jahreslizenzen. Daher stehen die Schulbücher zunächst nur für das aktuelle Schuljahr zur Verfügung. Man kann jedoch in den Folgejahren bei Bedarf erneut eine Jahreslizenz buchen.


Wie werden die iPads in der Schule sicher verwahrt? Können die iPads nicht leicht geklaut werden?
  • Apple hat viele Vorkehrungen getroffen, um den Diebstahl eines iPads unattraktiv zu machen. Durch die Sperrung und Ortung gestohlener Geräte wird das Gerät für einen Dieb wertlos.
  • Dennoch ist es uns wichtig, es gar nicht so weit kommen zu lassen. In der Schule gibt es klare Regeln wie die iPads aufbewahrt werden (z.B. extra Wertsachenbox im Sportunterricht)