6a 2020 21/Das Orakel von Delphi

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Das Orakel von Delphi

Kommt man heute nach Delphi, findet man auf den ersten Blick etwas unscheinbare Überreste eines antiken Tempels.

Datei:Delfoi5.jpg Datei:Delphi Temple of Apollo.jpg

Allerdings hatte Delphi eine ganz zentrale Bedeutung für die Menschen im antiken Griechenland und viele nahmen lange Reisen und Gefahren auf sich, um nach Delphi zu gelangen, denn dort befand sich das sog. Orakel.


Was ist eigentlich ein Orakel?

Tja, das ist eine gute Frage! Jeder, der eine wichtige Frage hatte, auf die niemand eine Antwort fand, kam nach Delphi und bat um eine Antwort der Priesterin Pythia. Sie war Priesterin im Tempel des Apollon, dem Gott des Lichts, der Dichtung und der Heilkunst. Und er besaß die besondere Gabe, Licht in das Dunkle der Zukunft zu bringen. Dafür brachten die Menschen Opfergaben und hofften, dass sie eine Antwort auf ihre Frage erhielten. Aber dazu kommen wir später noch ...

Dass dies so war ist uns aus historischen Quellen überliefert. Dies könnt ihr z.B. auf der Seite 61 im Buch sehen. (M3 und M4) Doch was wollten die Menschen eigentlich von der Pythia wissen? Und wie lief so eine Befragung ab?

Lies dir auf der Seite 61 die Quelle M5 durch. Beantworte die folgenden Fragen mündlich:

a) Was wollten die Menschen wissen?

b) Wie lief eine solche Befragung ab?


Wer kam zum Orakel nach Delphi?

Im Prinzip alle, die eine Antwort auf ihre Frage haben wollten. Unbedeutende, wie sehr bedeutende Leute, wie z.B. Alexander der Große oder Pyrrhus.

Pyrrhos konnte die Römer 280/279 v. Chr. zweimal nur unter sehr großen eigenen Verlusten besiegen (daher der sprichwörtliche Pyrrhussieg). Vor dieser Unternehmung soll er das delphische Orakel um Rat gefragt und folgende doppeldeutige lateinische Hexameter von der Pythia erhalten haben:

„Aio te, Æacida, Romanos vincere posse. / Ibis redibis nunquam per bella peribis.“

Pyrrhus deutete dies (die nachfolgende deutsche Übersetzung in Prosa): „Ich sage, Aeacide (Nachkomme des Aiakos, des Großvaters des Achilles), du kannst die Römer besiegen. Du wirst gehen und zurückkehren und niemals in Kriegen umkommen.“ Allerdings war das, was die Pythia sagte doppeldeutig angelegt, denn es kann auch Folgendes bedeuten: „Ich sage, dass die Römer dich, Aeacide, besiegen können. Du wirst gehen und niemals zurückkehren; in Kriegen wirst du umkommen.“ Und so trat es ein. Pyrrhus musste sich aus Italien zurückziehen und kam im Kampf um. (Wikipedia)

In die Geschichte eingegangen ist auch die Auseinandersetzung mit Alexander dem Großen, der die Pythia an den Haaren zum Tempel hinausgezerrt haben soll, um eine Antwort auf seine Frage zu erhalten.


Jetzt könnt ihr sicher beantworten, warum Delphi in ganz Griechenland politisch einen sehr großen Einfluss hatte! Und jetzt habt ihr den Beweis, dass man neben Griechisch auch noch Latein können musste ;), um die Antwort der Pythia zu verstehen. Oft war sie wirklich sehr rätselhaft. ...


Die folgende folgende Übung sicher einfach fallen! :) Viel Spaß damit! Es gibt heute keinen Hefteintrag abzuschreiben!


Übungen

Übung 1 Das Orakel von Delphi