5e 2019 20/Von Erlebnissen erzählen/Beispiel 2 Probeaufsatz

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Beispiel 1

Unglück auf dem Eis

Ding Dong! ,,Ich komme", rief Philip lautstark durch das Haus und ging zur Tür. Er öffnete sie und wurde von seinen Freunden, die Schlittschuhe in der Hand hielten, freudig begrüßt: ,,Hi Philip! Willst du mit zum See kommen und eine Runde Schlittschuh fahren?" ,,Ja, gerne! Wartet, ich zieh mich nur schnell an und nehme meine Kopfhörer mit!" Fünf Minuten später stand er schon mit dicker Jacke, Schal, Stiefeln, Kopfhörern und mit seinen Schlittschuhen in der Hand vor seinen Freunden. ,,Wir gehen!", rief Philip noch schnell seinen Eltern zu. Wenige Minuten später waren sie auch schon am See angekommen. Max blickte auf das Eis und sagte ängstlich: ,,Wir sollten vielleicht erst testen, ob das Eis dick genug ist. Dies hat die Polizei gesagt." ,,Ach quatsch! Das bricht doch nicht!", antwortete Philip leichtfertig, der inzwischen seine Schlittschuhe angezogen hatte und nun selbstsicher auf dem Eis stand. ,,Aber ...!", wollte ihn Max noch warnen, doch Philip war schon mit aufgesetzten Kopfhörern auf die andere Seite des Sees gefahren und konnte ihn nicht mehr hören. Jetzt schlug Leon mutig vor: ,,Ich muss ihm nachfahren. Dort hinten wird das Eis immer dünner!" Und da fuhr er schon los. Doch da rief Max: ,,Warte! Du kannst doch gar nicht Schlittschuh fahren!" Das fiel Leon jetzt auch wieder ein und er landete unsanft mit seinem Bauch auf dem Eis. Schnell rannte Max um den See herum, um Philip zu warnen, doch auf halber Strecke hörte er schon ein Knarzen und kurz darauf sah er auch schon, wie sich Risse auf dem Eis bildeten. Doch Philip merkte von alldem nichts und fuhr gemütlich weiter. Da krachte plötzlich das Eis unter ihm ein. Seine Kopfhörer fielen Philip vom Kopf. Erst als er mit dem Bauch das Wasser berührte, verstandt er, dass er in großer Gefahr war. Er schrie so laut es ging um Hilfe. Es wurde ihm immer kälter und kälter. ,,Hilfe! Helft mir doch!", schrie er hilflos. Da kam auch schon Leo wackelig angeschlittert. Er hatte einen langen Stock dabei, mit dem er Philip herausziehen wollte. Diesem klapperten schon vor Kälte die Zähne. Die Kälte kroch ihm in alle Glieder. Seine Beine und Finger waren schon ganz klamm. ,,Halt dich fest! Ich zieh dich da raus!", rief Leon. Eiskalt, mit klammen Fingern und voller Angst hielt er sich am Stock fest. Leon zog so kräftig, wie er konnte. Und mit einem Ruck rutschte Philip aufs Eis. Er saß zitternd vor Kälte neben Leon und konnte es nicht fassen. ,,D-d-d-danke...", klapperte er mit den Zähnen. ,,Ich dachte schon, es wäre aus mit mir!" Inzwischen hatte Max bereits den Notarzt verständigt. Dieser brachte Philip ins Krankenhaus und verständigte die Eltern. Am Ende war er noch einmal mit einer Erkältung davon gekommen und musste zwei Tage im Bett verbringen. Aber gottlob war noch einmal alles gut gegangen.


Beispiel 2

Noch einmal gut gegangen

Es war ein eiskalter Wintertag. Tim war warm angezogen und hatte sich in seinen Schal gemummelt. Er wollte heute Schlittschuhfahren gehen. Die Schlittschuhe hatte er über seine Schulter gehängt. Als er die Eislaufbahn erreichte, vernahm Tim über seine Kopfhörer eine Warnmeldung der Polizei: ,,Die Polizei warnt vor einem Betreten der Eisflächen!" Im ersten Moment erschrak er. Aber als er auf der Eisfläche weitere Schlittschuhfahrer, die sichtlich viel Spaß hatten, sah, dachte er sich unbekümmert: Die Eisfläche wird mich schon noch aushalten! Tim zögerte nicht lange und zog seine Schlittschuhe an. Er betrat vorsichtig das Eis und taste sich Schritt für Schritt vor. Doch nichts geschah. Tim setzte einen weiteren Schritt auf die Eisfläche und schlitterte vergnügt los. Dafür hatte er sich sogar seine Kopfhörer aufgesetzt, über die er sein Lieblingslied hörte. Tim fuhr nun schneller. Der Wind blies ihm kalt ins Gesicht. Er genoss es sichtlich. Dabei bekam er nicht mit, dass sich bereits Risse auf dem Eis gebildet hatten. Unter seinem Gewicht begann es zu knarzen. Aber er hörte es nicht, weil die Musik zu laut war. Plötzlich krachte das Eis unter seinen Füßen weg. Tim plumpste ins eiskalte Wasser und musste vor Schreck und Eiseskälte erst einmal tief Luft holen. Mist!, schoss es ihm durch den Kopf. Verzweifelt versuchte er, sich am Eis festzuhalten, rutschte aber immer wieder ab. So schaffte er es nicht, sich aus dem Loch zu ziehen. Tim wurde kreidebleich. Er wusste nicht, was er machen sollte. Panisch begann er mit den Armen zu rudern und schrie lauthals: ,,Hilfe! Kann mir jemand helfen? Ich bin hier!" Die anderen konnte ihn nicht hören. Sie waren zu weit weg. Sein Herz fing an zu rasen. Er zitterte am ganzen Leib. Jetzt hat mein letztes Stündlein geschlagen!, dachte Tim panisch. Die Kälte kroch ihm durch die Kleidung die Beine hinauf. Auch seine Finger wurden mittlerweile klamm. Tim verlor zunehmend Hoffnung. Ein Albtraum! Er würde hier sterben!, schoss es ihm durch den Kopf. Auf einmal hörte er eine Stimme: ,,Nimm den Stock!" Ein Junge war Tims Rettung. Timm klammerte sich mit Leibeskräften an den Stock. ,,Bist du bereit?", fragte der Junge. Tim nickte. Der Junge zog an dem Stock. So konnte Tim mit dem Bauch aufs Eis gleiten und sich aus dem Loch befreien. Währenddessen dachte Tim nicht einmal daran, auch nur für eine Sekunde den Ast loszulassen. Mit letzter Kraft stieß er sich vom Loch weg. ,,Das war knapp!", klapperte er mit den Zähnen. ,,Ich will mir gar nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn du nicht gekommen wärst!", sprach Tim und ein Stein fiel ihm vom Herzen. ,,Wir gehen jetzt lieber zum Arzt", sagte der Junge. Tim willigte ein. Zusammen machten sie sich auf den Weg. Tim rief seine Eltern an. Nach dem Arzttermin holten sie ihn ab. Er hatte sich völlig verkühlt und eine Erkältung bahnte sich an. So wurde er für längere Zeit ins Bett gesteckt. Nochmal gut gegangen, dachte er sich.