10d 2019 20/Chemie

Aus RMG-Wiki

Diejenigen unter euch, die in der Oberstufe Chemie belegt haben, sollten diese Aufgaben wirklich bearbeiten. Bitte meldet mir Unklarheiten auch möglichst zeitnah zurück. Für diejenigen, die kein Chemie belegt haben, können die Aufgaben trotzdem ganz nützlich sein. Vor allem in der ersten Hälfte der elften Klasse in Biologie wird oft auf die chemischen Grundlagen bestimmter Stoffwechselreaktionen zurückgegriffen.

Arbeitsauftrag Chemie für den 27.05.

Verbesserung der Hausaufgabe

Wendet das gelernte Verfahren zur Bestimmung der Oxidationszahlen auf folgende Reaktion an und gebt an, wie viele Elektronen hier frei werden oder aufgenommen werden!
Redox1 AA1 NO2 NO3.jpg

Redox1 AA1 HCOOH HCOH.jpg


Buch, S. 75 Aufgabe 1a


Buch, S. 75 Aufgabe 1b


Buch, S. 75 Aufgabe 2a und c


Arbeitsauftrag Chemie für den 25.05.

Redox-Reaktionen

In der letzten Einheit habt ihr einen typischen Reaktionstyp kennengelernt: Die Säure-Base-Reaktion. Dabei wird ein Proton von einem Teilchen auf ein anderes übertragen. Heute soll es um einen Reaktionstyp gehen, bei dem Elektronen von einem Teilchen auf ein anderes übertragen werden. Ihr kennt solche Reaktionen bereits von der Bildung von Salzen aus den Elementen. Dabei gibt das Metall Elektronen ab. Diese Teilreaktion wird als Oxidation bezeichnet. Das Nichtmetall nimmt die Elektronen auf. Diese Teilreaktion wird als Reduktion bezeichnet. Beide Teilreaktionen können ähnlich wie bei Säure-Base-Reaktionen nur gemeinsam ablaufen. Die Elektronen können nicht irgendwo hin ins Nirvana abgegeben werden oder "aus der Luft" aufgenommen werden. Es muss immer der passende Partner vorhanden sein. Beide Teilreaktionen, die also immer zusammen ablaufen werden als Redox-Reaktion bezeichnet.
Zur Vereinfachung ist es aber tatsächlich üblich, beide Teilreaktionen getrennt voneinander zu betrachten, mit Elektronen die bei der Oxidation "herauskommen" und Elektronen, die bei der Reduktion "irgendwoher" aufgenommen werden.
Zum Vergleich hier noch einmal eine Säure-Base-Reaktion und eine Redoxreaktion in bildlicher Darstellung:
Redox1 VGL SäBa Redox.jpg
Im oberen Beispiel ist bei der Bildung von Natriumchlorid sehr einfach zu erkennen, wer die Elektronen abgibt (das Na-Atom) und wer sie aufnimmt (das Cl-Atom). Im folgenden Beispiel ist das nicht so einfach: Eine violette Permanganat-Lsg. (die vereinfacht Mn7+-Ionen enthält), die man in eine bestimmte Sulfit-Lsg. tropft, färbt sich grün (was auf Mn6+-Ionen zurückzuführen ist). Gleichzeitig tauchen im Reagenzglas Sulfat-Ionen auf:
Redox1 VMn7zuMn6.jpg
Dass die Mn7+-Ionen offensichtlich ein Elektron aufgenommen haben (also eine Reduktion vorliegt), ist leicht an der Ladung zu erkennen. Aber woher kommt dieses Elektronen?
Zunächst einmal: In dem dargestellten Versuch sind noch eine Reihe weiterer Teilchen beteiligt, aber die spielen hier keine Rolle. Das Elektron stammt tatsächlich aus der Reaktion vom Sulfit zum Sulfat:
Redox1 So3zuSo4 Blanc.jpg
Woher soll man erkennen, dass diese Reaktion Elektronen liefert, also eine Oxidation stattfindet?
Der Trick besteht nun darin auch Moleküle formal (also "nicht in echt") in Ionen zu zerlegen. Denn bei Ionen zeigt eine sich verändernde Ladung sehr klar an, ob Elektronen aufgenommen oder abgegeben wurden.
Um diese Zerlegung vorzunehmen, betrachtet man alle bindenden Elektronenpaare in einem Molekül und teilt sie formal demjenigen Bindungspartner zu, der die höhere Elektonegativität (EN) hat. Nur bei exakt gleichen Partnern bekommt jeder ein Elektron des Paares zugeordnet.
Bsp.: Sulfit-Ion:
Redox1 Sulfit OZbestimmen 1.jpg
Nun zählt man die Elektronen, die jedem Atom auf diese Weise zugeordnet wurden und vergleicht diese Anzahl mit der Anzahl an Valenzelektronen, die dieses Atom laut PSE haben sollte. Liegen mehr Elektronen vor als "normal" entspricht die überschüssige Anzahl einer negativen Ladung, liegen weniger Elektronen vor, entspricht die fehlende Anzahl einer positiven Ladung. Man spricht allerdings nicht von einer "Ladung", sondern von der Oxidationszahl, die in der Schule üblicherweise als römische Ziffer angegeben wird (mit dem entsprechenden Vorzeichen).
Bsp.: Sulfit-Ion:
Redox1 Sulfit OZbestimmen 2.jpg

Wendet dieses Verfahren auf das Sulfat-Teilchen an:
Redox1 Sulfat OZbestimmen 0.jpg


Vergleicht nun Sulfit mit Sulfat. Jetzt kann man besser erkennen, woher die Elektronen für die Reduktion von Mn7+-Ionen zu Mn6+-Ionen gekommen sind!

Manche von euch werden jetzt sagen: "Ja gut... aber woher kommt denn das vierte Sauerstoff-Atom beim Sulfat?

Sehr gute Frage! - Das ist aber eine andere Baustelle. Wir bleiben heute nur bei dem Problem: Woran erkennt man, wie viele Elektronen bei der Reaktion von Molekülen frei werden (Oxidation) oder aufgenommen werden (Reduktion).
Wendet das heute gelernte Verfahren auf folgende Reaktion an und gebt an, wie viele Elektronen hier frei werden oder aufgenommen werden!
Redox1 AA1 H2O2 O2.jpg

Redox1 AA1 NO2 NO3.jpg

Redox1 AA1 HCOOH HCOH.jpg




Hausaufgabe
In eurem Buch ist die Bestimmung der Oxidationszahlen völlig anders erklärt. Das hat Gründe. Ich möchte, dass ihr die Seiten 74 - 75 lest und die Aufgabe 1 a+b und die Aufgabe 2 a+c löst. Schickt mir eure Lösung bitte über den Schulmanager!

Arbeitsauftrag Chemie für den 20.05.

Verbesserung der Hausaufgabe

Lest im Buch die S. 56-57 (Galvani, Chemie S2). Die Inhalte sind hier meiner Meinung nach schön erklärt. Bearbeitet anschließend die...

  • Aufgabe 1
  • Aufgabe 2
  • Aufgabe 3



Redoxreaktionen

Wenn ihr die Hausaufgabe ordentlich verbessert habt, seid ihr für heute mit Chemie fertig. Wenn ihr Probleme mit der Hausaufgabe hattet, schreibt mir bitte möglichst konkret über den Schulmanager, was euch schwer gefallen ist.

Das nächste Thema, welches ich in der kommenden Woche mit euch behandeln möchte heißt "Redox-Reaktionen". Diese sind den "Säure-Base-Reaktionen" teilweise ähnlich. Nur werden hier nicht Protonen von einem Stoff auf den anderen übertragen, sondern Elektronen. Doch dazu in der nächsten Einheit mehr...


Arbeitsauftrag Chemie für den 18.05.

Verbesserung der Hausaufgabe

Formuliert die Reaktion von folgenden Stoffen mit Wasser:

  • Schwefelsäure
  • Iodsäure (HIO3)

Formuliert die Neutralisationsreaktion von Schwefelsäure H2SO4 mit Calciumhydroxid Ca(OH)2


Indikatoren

Heute ein Versuch! (Die praktische Durchführung ist freiwillig)
Ihr wisst sicherlich, dass es Farbstoffe gibt, die durch eine Farbänderung anzeigen können, ob eine wässrige Lösung eher sauer oder basisch ist. Solche Farbstoffe nennt man Säure-Base-Indikatoren. Viele farbige Stoffe, die in der Natur vorkommen, sind zu einem solchen säureabhängigen Farbumschlag fähig. Probiert es aus!

Ihr benötigt:

  • Blaukraut/Rotkohl (frisch oder aus der Konserve)
  • Zitronensaft
  • Natron oder Kernseife


Zupft ein paar Blätter vom Rotkohl ab, schneidet sie sehr klein und gebt die Schnipsel in ein Glas mit Wasser. Wartet 5 min.
SäBa4 Indikator Blaukraut V.jpg
Verteilt den so erzeugten violetten "Blaukraut-Saft" auf drei Gläser und verdünnt ihn mit Wasser. Gebt zum einen Glas Zitronensaft, zum anderen Natron oder Kernseife. Vergleicht die drei Gläser!



Hausaufgabe
Lest im Buch die S. 56-57 (Galvani, Chemie S2). Die Inhalte sind hier meiner Meinung nach schön erklärt. Bearbeitet anschließend die Aufgaben 1, 2, und 3 auf der S. 57

Arbeitsauftrag Chemie für den 11.05.

Die Säure-Base-Reaktion

Ihr habt in den letzten beiden Einheiten Säuren und Basen kennengelernt. Hier noch einmal eine Kurz-Zusammenfassung über deren typische Eigenschaften auf molekularer Ebene:

  • Säuren können aus einer heterolytischen Bindung zwischen einem Wasserstoff-Atom und einem anderen Atom ein Proton abspalten, z.B. HCl (Hydrogenchlorid):

SäBa3 HCl alleine.jpg

  • Basen können ein Proton über ein freies Elektronenpaar ein Proton binden, also aufnehmen, z.B. NH3 (Ammoniak)

SäBa3 NH3 alleine.jpg
Protonen können aber weder von Säuren einfach so "ins Freie" abgegeben werden, noch fliegen Protonen einfach so in der Gegend herum und können von Basen beliebig aufgenommen werden. Dazu ist immer ein Reaktionspartner nötig, der diese Protonen aufnimmt oder hergibt.
Insofern sind Säuren und Basen hervorragende Reaktionspartner und reagieren in einer typischen "Säure-Base-Reaktion" miteinander:
SäBa3 HCl mit NH3.jpg

Wie ihr sehen könnt, entsteht bei dieser Reaktion ein Salz. Also ein Stoff, der aus positiv geladenen Teilchen (hier NH4+) und negativ geladenen Teilchen (hier: Cl-) aufgebaut ist. Salze entstehen auch bei der Reaktion von Metallen mit Nichtmetallen, z.B. von Natrium mit Chlor.

  • Vergleicht diese beiden Reaktionstypen miteinander! "Vergleichen" heißt: Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausstellen.


Die direkte Reaktion einer Säure mit einer Base betrachtet man an dieser Stelle im Unterricht eher selten. Einfach deswegen, weil viele Säure-Base-Reaktionen im Wasser ablaufen. Und Wasser hat ein besondere Eigenschaft.
Betrachtet zunächst die hier stark vereinfacht dargestellte Reaktion, die beim Einleiten von HCl-Gas in Wasser abläuft und beschreibt sie mit Worten:
SäBa3 HCl mit H2O.jpg

Betrachtet nun die stark vereinfacht dargestellte Reaktion, die beim Einleiten von NH3-Gas in Wasser abläuft und beschreibt sie mit Worten:
SäBa3 NH3 und H2O.jpg


Legt nun den Fokus eurer Betrachtung auf das Wassermolekül. Zunächst zur oberen Gleichung: Was hat das Wassermolekül hier "gemacht"?

Jetzt zur unteren Gleichung: Was hat das Wassermolekül hier "gemacht"?

Wasser ist also ein Stoff, der je nach Partner wie eine Säure oder eine Base reagieren kann. Solche Stoffe nennt man Ampholyte.



Der Einfluss des Wassers

Diese Eigenschaft von Wasser führt dazu, dass beim Zugeben von Säuren (egal welcher) zu Wasser saure Lösungen entstehen, die alle eine Gemeinsamkeit haben: Sie enthalten das Oxonium-Ion H3O+:
SäBa3 divSä undH2O.jpg

Ähnliches gilt für Basen. Egal welche Basen man in Wasser gibt, es entstehen immer basische Lösungen, die das Hydroxid-Ion enthalten OH-:
SäBa3 divBa undH2O.jpg

Allerdings gibt es noch eine andere Stoffgruppe, die zu basischen Lösungen führt, in denen OH--Ionen enthalten sind: Nämlich Hydroxid-Salze, wie z.B. NaOH oder KOH oder Ca(OH)2. All diese Salze lösen sich in Wasser und setzen dabei Hydroxid-Ionen frei, ohne dass eine chemische Reaktion mit Wasser stattfinden müsste. Das Ergebnis ist aber ein ähnliches wie mit NH3, es entsteht eine basische Lösung, die Hydroxid-Ionen enthält:
SäBa3 NaOH und H2O.jpg

Schüttet man nun eine saure Lösung und eine basische Lösung zusammen, so reagieren eigentlich nicht die Säure und die Base direkt miteinander, sondern die bereits vorher durch den Kontakt mit Wasser gebildeten Oxonium-Ionen H3O+ mit den Hydroxid-Ionen OH-:
SäBa3 H3O und OH.jpg

Diese Reaktion führ zu einer Verringerung der Oxonium- bzw. Hydroxid-Ionen, die für den sauren bzw. basischen Charakter verantwortlich waren. Die entstehende Lösung ist also weder sauer noch basisch sondern neutral. Man kann also sagen, Säuren und Basen neutralisieren sich gegenseitig.
Schüler formulieren folgende Aufgabe oft "stark vereinfacht":

  • Formuliere die Neutralisationsgleichung für die Reaktion von Natronlauge mit Salzsäure:


Lösung der Schüler: HCl + NaOH --> H2O + NaCl

Was dabei übersehen wird: Salzsäure ist nicht das selbe wie HCl. HCl ist ein Gas. Wenn dieses in Wasser gelöst wird, entsteht erst die "Salzsäure". Formuliert die Gleichung für diese Reaktion!


Auch NaOH ist nicht das gleiche wie Natronlauge. Diese entsteht erst durch Lösen von NaOH in Wasser. Formuliert die Gleichung für diese Reaktion!

Man sollte also besser formulieren:

SäBa3 NaOH und HCl mit H2O.jpg



Hausaufgabe

Formuliert die Reaktion von folgenden Stoffen mit Wasser:

  • Schwefelsäure
  • Iodsäure (HIO3)
Formuliert die Neutralisationsreaktion von Schwefelsäure H2SO4 mit Calciumhydroxid Ca(OH)2


Arbeitsauftrag Chemie für den 04.05.

Verbesserung der Hausaufgabe

Pflicht: Sucht bei euch zu Hause drei völlig verschiedene Lebensmittel, die sauer sind (mit "völlig verschieden" meine ich, dass ihr nicht so etwas findet wie "Äpfel" und "Birnen").
Freiwillig: Versucht zu recherchieren, welches Molekül für den sauren Geschmack des Lebensmittels verantwortlich ist!

  • z.B.: Essig - Essigsäure (CH3-COOH)
  • z.B.: Zitronen (allgemein Früchte) - Zitronensäure (C6H8O7)
  • z.B.: Joghurt (allgemein Sauermilchprodukte) - Milchsäure (C3H6O3)
  • z.B.: Limo (allgemein sprudelnde Getränke) - Kohlensäure (H2CO3)



Die "Gegenspieler" der Säuren

In der letzten Einheit habt ihr gesehen, dass es Moleküle mit einer polaren Atombindung zwischen einem elektronegativen Atom und einem Wasserstoff-Atom gibt, die heterolytisch ein Proton abspalten können. Hier noch einmal verschiedene Darstellungsformen am Beispiel von Hydrogenchlorid (HCl).
SäBa2 Heterolyse divDarstellungen.jpg


Moleküle, bei denen eine derartige Reaktion möglich ist, nennt man Säuren. Typische Eigenschaften von Säuren sind z.B. der "saure Geschmack" oder "greifen unedle Metalle an". Diese Eigenschaften sind auf das abspaltbare Proton zurückzuführen.
Sicher können sich diejenigen, die Chemie schon länger in der Schule hatten erinnern, dass es zu Säuren einen "Gegenspieler" gibt. Wie heißen diese Gegenspieler?


Diese Gegenspieler sind in der Lage, die saure Wirkung von Säuren zu neutralisieren, also aufzuheben. Dazu gleich ein Versuch. Vorher noch etwas Theorie: Wenn die saure Wirkung einer Säure darauf beruht, dass die Säure-Teilchen ein Proton abgeben, welche Fähigkeit muss dann ein solches Gegenspieler-Teilchen besitzen, wenn es diese Wirkung aufzuheben vermag?




Beispiel

Ein einfaches Molekül, dass in der Lage ist, ein Proton aufzunehmen ist NH3 (Ammoniak). Der Vorgang ist hier dargestellt. Beschreibt die Abbildung mit Worten und unter Verwendung von Fachbegriffen:
SäBa2 NH3 AufnahmeProton.jpg


Was ist der Unterschied zwischen dieser neu gebildeten Atombindung im Vergleich zu einer "normalen" Atombindung, wie ihr sie früher kennengelernt habt?




Versuch

Ein freiwilliger Versuch. Ihr benötigt dazu:

  • Zitrone(nsaft)
  • Bullrichsalz (Tabletten oder Pulver), falls nicht verfügbar ist auch Backpulver möglich.
  • 2 kleine Gläschen (z.B. Schnapsgläser)


Durchführung:

  • Füllt die zwei Schnapsgläser zur Hälfte mit Leitungswasser. In ein Glas gebt ihr eine Tablette Bullrich-Salz (oder einen halben Teelöffel Bullrich-Salz-Pulver oder einen halben Teelöffel Backpulver.
  • Anschließend tropft ihr in beide Gläschen die gleiche Menge Zitronensaft (ich habe es mit jeweils 50 Tropfen Z.-Saft ausprobiert) und rührt ca. 1 Minute lang um.
  • Probiert von jeder Lösung indem ihr euren Finger eintaucht und ihn ableckt. (Falls ihr Backpulver verwendet habt, dürft ihr das nur einmal machen, Backpulver kann im Magen zur Bildung großer Mengen Gas führen.)


Beschreibt das Ergebnis in Form eurer Geschmacks-Empfindung




Hausaufgabe

Formuliert die Aufnahme eines Protons auf Teilchen-Ebene von folgenden Basen:

  • Hydrogencarbonat-Ion
  • Sulfid-Ion

SäBa2 HCO3minus VSF.jpg SäBa2 S2minus VSF.jpg
Bitte wirklich erst auf "Lösung" klicken, wenn ihr diesen chemischen Vorgang auf ein Stück Papier gezeichnet habt!



Arbeitsauftrag 27.04.

Für diesen Arbeitsauftrag solltet ihr ca. 30 Minuten benötigen.


Säure-Base-Reaktionen
Normalerweise würde ich das Kapitel "Säure-Base-Reaktion" sehr ausführlich behandeln. Ich beschränke mich während des Home-Schoolings auf absolute Grundlagen.
Einstieg/Wiederholung

Versucht im folgenden Bild möglichst genau zu beschreiben, was die eingekringelten Symbole bedeuten sollen. (In beiden Fällen wird das gleiche symbolisiert, es sind nur unterschiedliche Varianten.) In eurer Beschreibung sollte der Begriff "Elektronegativität (EN)" vorkommen.
SäBa1 polAtombdg Darstellung.jpg

Am besten macht ihr das wirklich schriftlich, damit ihr eure Lösung mit der hier angegebenen nachträglich gut überprüfen könnt!




Trennung einer polaren Atombindung

Grundsätzlich bildet sich ein Molekül aus zwei Atomen ja deswegen, weil der durch die Atombindung erreichte Zustand energetisch günstiger ist, als wenn die beiden Atome alleine bleiben würden. Wir haben das schon einmal anhand eines Energie-Abstands-Diagramms für die Bildung von H2 aus 2 H dargestellt. Skizziert dieses Diagramm zur Erinnerung noch einmal:

  • Was muss an den Achsen stehen?
  • Wie ist der Verlauf?
  • Welche Werte könnte man aus diesem Diagramm ablesen, wenn auf den Achsen welche angegeben wären?




Zwei Wasserstoff-Atome würden sich bei Raumtemperatur daher nicht spontan voneinander trennen. Die Atombindung ist zu stark. Bei polaren Atombindungen gibt es Situationen, in denen das anders ausschaut. Vor allem, wenn der eine Bindungspartner Wasserstoff ist. Bleiben wir bei dem oben dargestellten Molekül "Hydrogenchlorid" (HCl). Hier lassen sich die beiden Partner sehr leicht voneinander trennen. Warum?
Bevor diese Frage beantwortet wird vorher wieder etwas zum Auffrischen:

  • Wie viele Elektronen besitzt ein einzelnes Chlor-Atom insgesamt?
  • Wie viele davon sind Valenzelektronen?
  • Was muss passieren, damit dieses Chlor-Atom Edelgaskonfiguration erreicht?
  • Wie viele Elektronen besitzt ein einzelnes Wasserstoff-Atom insgesamt?
  • Wie viele davon sind Valenzelektronen?
  • Was muss passieren, damit Wasserstoff-Atom Edelgaskonfiguration erreicht?
  • Wirklich? Keine zweite Möglichkeit?




Die folgende Aussage ist "anthropomorph". Das bedeutet, man tut so, als wären die betrachteten Teilchen Lebewesen/Menschen mit Gefühlen und Bedürfnissen. Das ist natürlich nicht so! Solche Aussagen sind aber oft sehr leicht verständlich für Schülerinnen und Schüler. Ich werde die Aussage erst später fachwissenschaftlich umformulieren:
O.k., schauen wir uns die Situation mal an: Wir haben zwei Atome, ein Wasserstoff-Atom und ein Chlor-Atom. Beide teilen sich ein Elektronenpaar und bilden daher ein Molekül. Das Chlor-Atom ist unglaublich scharf auf das Elektronenpaar. Wenn es beide Elektronen haben könnte, hätte es Edelgaskonfiguration. Das Wasserstoff-Atom könnte mit beiden Elektronen zwar auch etwas anfangen, ist aber auch glücklich, wenn es überhaupt kein Elektron mehr hat.
WAS WIRD WOHL PASSIEREN?

Wer keine Ahnung hat, was das soll, vielleicht noch ein anderes Beispiel: Ihr habt ein kleines Geschwister. Das hat zum Geburtstag ein Playmobil-Pferd geschenkt bekommen. Ihr habt den passenden Playmobil-Cowboy dazu, den ihr irgendwie ganz witzig findet. Euer kleines Geschwister kommt permanent zu euch ins Zimmer und will mit euch und eurem Playmobil-Cowboy spielen. Eine Zeit lang macht euch das auch Spaß und ihr macht mit. Aber plötzlich klingelt euer Handy und euer... bester Freund/beste Freundin ist dran. WAS MACHT IHR? - Vermutlich: Ihr schenkt euren Playmobil-Cowboy eurem Geschwister und schickt ihn aus dem Zimmer. Übertragt das jetzt auf die Atome!




Man spricht in so einem Fall von einer heterolytischen Bindungstrennung. "Bindungstrennung" bedeutet, dass eine Bindung getrennt wird (ziemlich logisch...) und "hetero"(lytisch) bedeutet, dass die Bindung (bzw. besser: das bindende Elektronenpaar) "ungleichmäßig" aufgeteilt wird. Es gibt auch die "homolytische Bindungstrennung", bei der wird die Bindung so aufgeteilt, dass jeder Partner ein Elektron des bindenden Paares bekommt. Das ist hier aber nicht so: Das Wasserstoff-Atom bekommt gar kein, das Chlor-Atom beide. Deswegen: heterolytische Bindungstrennung.
Die Abspaltung eines Wasserstoffteilchens nach diesem Muster ist etwas, was viele Moleküle können (wenn ein passender Reaktionspartner zur Verfügung steht). Man zählt solche Moleküle zur Gruppe der "Säuren". Wenn z.B. etwas "sauer" schmeckt, dann sicher deswegen, weil eine Säure enthalten ist, also ein Molekül, das durch heterolytische Bindungstrennung ein Proton (das was vom Wasserstoffteilchen nach der Abspaltung übrig bleibt) abgespalten hat.
Man kann diese Abspaltung als chemische Gleichung formulieren:
SäBa1 heterolytBdgTrennung Gleichung.jpg
Stellt nach dem gleichen Muster die chemischen Gleichungen (beide Varianten: mit und ohne Valenzstrichformel) für die heterolytische Bindungstrennung für folgende Säure-Moleküle auf:

  • Hydrogenfluorid (HF)
  • Iodsäure (HIO3)
  • Schwefelsäure (H2SO4)
SäBa1 Aufgabe1 chemGl Heterolyse.jpg





Hausaufgabe

Das Buch geht hier anders vor, deswegen keine Seiten im Buch lesen. Eher etwas praktisches als Hausaufgabe:
Pflicht: Sucht bei euch zu Hause drei völlig verschiedene Lebensmittel, die sauer sind (mit "völlig verschieden" meine ich, dass ihr nicht so etwas findet wie "Äpfel" und "Birnen").

Freiwillig: Versucht zu recherchieren, welches Molekül für den sauren Geschmack des Lebensmittels verantwortlich ist!



Arbeitsauftrag 20.04.

Wiederholung

Ein paar einfache Aufgaben, um euch nach zwei Wochen Ferien langsam wieder auf Betriebs-Temperatur zu bringen:

  • Zeichnet die Valenzstrichformeln für: CO2, NH3, CH2O, SO3




  • Stellt die Bildung der folgenden Salze aus den Element in Form von chemischen Gleichung dar: Calciumoxid, Aluminiumchlorid, Magnesiumnitrid



Das war es schon für heute
Falls ihr Schwierigkeiten mit den Aufgaben hattet, meldet euch bitte bei mir.