10d 2019 20/Dramenanalyse

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Auf dieser Seite erhältst du Hintergrundwissen zur Dramenanalyse und zur Lektüre.

Lektüre: Friedrich Dürrenmatt - Der Besuch der alten Dame


s. QR-Code aus dem Unterricht


Arbeitsauftrag - Umformulierung einer Kurzgeschichte in ein Dramenstück

Nutzt für euren Arbeitsauftrag in der Gruppe bitte das zugehörige ZumPad

(erledigt)

Kommunikationssituation

Eine besondere Rolle nimmt im Drama die Gesprächssituation ein, denn die Handlung erfolgt überwiegend durch Spiel und v.a. Sprechakte. Daher wird in der Dramenanalyse auf die Kommunikationssituation ein besonderes Augenmerk gelegt. Dazu gehört z.B. auch die Analyse des Gesprächsverlaufs.

Kommunikationsmodell nach Schulz von Thun

→ Beispiel Gesprächsführung

Aufbau des klassischen Dramas

Das klassische Drama folgt im Allgemeinen dem folgenden Aufbau.

Regeldrama Aristoteles.jpg

Zentral ist hier die "Einheit von Ort, Handlung und Zeit". Moderne Dramen hingegen sind häufig freier in ihrer Struktur aufgebaut. Wir sprechen hier daher von einer "offenen" Form. Dabei handelt es sich um Idealtypen. Beachte, dass es hier auch Mischformen in der Literatur gibt.


Bauformen des Dramas: Die offene und die geschlossene Form

Seht euch das folgende Lehrvideo an: BR Telekolleg


Aufgabe 1 Die verschiedenen Bauformen

Von Volker Klotz stammt die Übertragung der Begriffe geschlossene und offene Form auf das Drama. Dabei bezieht sich diese Unterscheidung vor allem auf die äußere und innere Gestaltung der Handlung. Das Aristotelische Drama kann dabei vereinfacht als geschlossenes Drama bezeichnet werden, das nicht aristotelische Epische Theater entspricht der offenen Form. Beide Formen stellen allerdings Idealtypen dar.

geschlossene Form des Dramas offene Form des Dramas
Handlung
Zeit
Raum (Ort)
Aufbau
Personen
Sprache

lockere Komposition, Szene als dramatische KerneinheitHoher, einheitlicher Sprachstil z.B. Verse dialogischMehrsträngigkeit der HandlungFülle verschiedener Lebens- und Handlungsräume, Raum als LebensmilieuVielfalt der Zeit, unbestimmte ZeiterstreckungVielfalt der Sprachstile, je nach Situation und Charakter, oft monologischEinheit der Zeit; geringe Zeistreckungeinsträngige HandlungsführungAufeinandertreffen verschiedener sozialer Stände, jeder Stand ist tragik- und komikfähigStändeklausel: Tragödie höfische Welt, Komödie bürgerliche Weltstreng durchkomponierte StrukturEinheit des Ortes, kein dramatisch wirksamer Ortswechsel


Aufgabe 2 Welche der folgenden Aussagen treffen auf das geschlossene und welche auf das offene Drama zu?


Es gibt Nebenhandlungen, die nicht mit der Haupthandlung verbunden sein müssen.

Am Ende müssen sich die Zuschauer selbst überlegen, wie es weitergeht.

Das Drama besteht aus vielen Szenen, die nebeneinander gereiht und manchmal sogar austauschbar sind.

Die Handlung ist in Szenen und Akte geteilt, die eine durchgängige Spannungskurve aufweisen.

Zeitsprünge, Rückblenden und intensiv erlebte Augenblicke prägen das Drama.